Wenn ein Hund plötzlich Durchfall bekommt, erbricht, das Fressen verweigert und lethargisch wird, ist es nicht nur ‚zu viel Futter‘. Oft ist die Ursache ernster – eine entzündliche Darmerkrankung. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Dünndarms, die die Verdauung beeinträchtigt und zu Dehydrierung, Vergiftung und allgemeiner Erschöpfung des Körpers führt. Die Ursache einer Darmentzündung kann ein Virus (Parvovirus) oder eine Bakterie sein, aber auch Würmer, verdorbenes Futter oder eine plötzliche Futterumstellung.
Natürlich gibt es Fälle, in denen die einzige wirkliche Lösung darin besteht, zum Tierarzt zu gehen. Aber nicht jede Form der Enteritis erfordert Infusionen oder einen Krankenhausaufenthalt. Bei einem milden Verlauf oder im Frühstadium, wenn die Symptome noch nicht kritisch sind, ist eine Behandlung zu Hause durchaus möglich. Das Wichtigste ist, dass Sie kompetent handeln, ohne Panik und ohne gefährlichen Dilettantismus.
Wenn eine Behandlung zu Hause möglich ist
Als erstes muss der Besitzer eine nüchterne Einschätzung des Zustands des Tieres vornehmen. Eine Behandlung zu Hause ist nur möglich, wenn keine offensichtliche Lebensgefahr besteht. Wenn der Hund sich mehr oder weniger aktiv verhält, Wasser trinkt, obwohl er nicht frisst, der Durchfall nicht mit Blut vermischt ist, das Erbrechen nicht häufig wiederkehrt und die Temperatur innerhalb normaler Grenzen liegt – dann ist dies eine Form, bei der man versuchen kann, sie zu Hause zu behandeln. Dies gilt insbesondere, wenn Sie die mögliche Ursache genau kennen: Der Hund hat etwas Ungewöhnliches gefressen, es gab eine Futterumstellung oder es besteht eine Tendenz zu einer Essstörung. In solchen Fällen kann die Darmentzündung des Hundes einen gutartigen, selbstheilenden Verlauf nehmen – vorausgesetzt, das Tier erhält Ruhe, eine angemessene Pflege und sanfte Unterstützung.
Allerdings sollten Sie daran denken, dass die kleinsten Anzeichen einer Verschlechterung ein Signal sind, nicht zu zögern. Wenn der Hund sogar Wasser verweigert, Wasser oder Schaum erbricht, lethargisch wird, über dem Napf ‚hängt‘ oder einen dunklen Ort sucht – das ist kein leichter Fall. Dies ist nicht der richtige Ort für Experimente. Eine Behandlung zu Hause ist nur möglich, wenn Sie die Situation unter Kontrolle haben, nicht die Krankheit.
Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen zu Hause – Schritt für Schritt
Wenn Sie überzeugt sind, dass der Zustand Ihres Hundes eine Behandlung zu Hause zulässt, ist es wichtig, schrittweise vorzugehen. Der erste Schritt ist das Fasten, das dem Darm eine Chance gibt, sich zu erholen. In den meisten Fällen sind 12-24 Stunden ohne Nahrung (aber mit Zugang zu Wasser) am besten. Das Wichtigste ist, dass Sie keine Nahrung zu sich nehmen, auch nicht „etwas Leichtes“, bis dieser Zeitraum vorbei ist. Fressen zu diesem Zeitpunkt verschlimmert die Entzündung nur noch.
Während der Hungerperiode muss der Hund ständig Zugang zu Wasser haben. Wenn er nicht von selbst trinkt, geben Sie ihm bitte Wasser aus einer Spritze ohne Nadel, in kleinen Portionen. Selbst bei leichter Dehydrierung können Sie eine hausgemachte Elektrolytlösung zubereiten – warmes Wasser mit etwas Salz, Zucker und Backpulver. Tierärztliche Apotheken verkaufen auch fertige Rehydrationsprodukte.
Nach dem Fasten sollte die Nahrung schrittweise eingeführt werden. Beginnen Sie bitte mit gekochtem Reis, salzfreier Hühnerbrühe oder einem diätetischen Nassfutter, das speziell für Hunde mit Verdauungsproblemen entwickelt wurde. Das Futter sollte weich, einfach und leicht verdaulich sein. Es ist besser, häufiger zu füttern, aber in sehr kleinen Portionen.
Es ist auch sinnvoll, veterinärmedizinische Probiotika oder Enterosorbentien (z.B. Enterosgel, Smecta für Haustiere) hinzuzufügen. Aber hier ist es wichtig, dass Sie es nicht übertreiben – mischen Sie nicht mehrere Mittel auf einmal. Wählen Sie bitte 1-2 und halten Sie sich an die Dosierung.
Beobachten Sie parallel dazu: wie der Hund auf das Futter reagiert, ob das Erbrechen nicht zurückkehrt, ob sich die Farbe oder der Geruch des Kots verändert. Wenn innerhalb von 1-2 Tagen eine Besserung eintritt, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Was genau sollte man zu Hause nicht tun und wie kann man ihm nicht schaden?
Der gefährlichste Fehler ist, die Symptome zu behandeln, ohne die Ursache zu verstehen. Geben Sie zum Beispiel Antibiotika aus der Hausapotheke oder „überschwemmen“ Sie Ihr Haustier mit einem Medikament, nur weil es einmal „einem anderen Hund geholfen hat“. Es ist auch inakzeptabel, Schmerzmittel oder fiebersenkende Mittel ohne tierärztliche Verschreibung zu verwenden – einige davon können für Hunde giftig sein.
Ein weiterer häufiger Fehler ist die verfrühte Rückkehr zu einer normalen Ernährung oder der Versuch, den Appetit mit ‚Leckerlis‘ zu steigern. Der Körper ist noch nicht bereit für fetthaltige, rohe oder komplexe Nahrungsmittel – dies wird nur einen weiteren Anfall von Not auslösen. Ignorieren Sie auch keine beunruhigenden Veränderungen – selbst wenn Ihr Hund bereits frisst, aber lethargisch bleibt, kann dies auf innere Erschöpfung oder Komplikationen hinweisen.
Das Wichtigste: Zögern Sie nicht. Wenn Sie den Eindruck haben, dass sich der Zustand Ihres Hundes nicht verbessert, dann verbessert er sich auch nicht wirklich. Und dann sollte die Hauptbehandlung in der Klinik beginnen, nicht in der Küche.
Fazit
Wissen, Beobachtung und Gelassenheit sind Ihre wichtigsten Werkzeuge. Wenn Sie zu Hause behandeln, sollten Sie nicht aufhören zu beobachten. Und wenn etwas schief geht – scheuen Sie sich nicht, sich an die Profis zu wenden. Denn das Beste, was Sie Ihrem Hund in dieser Situation geben können, ist nicht Heldentum, sondern rechtzeitige und vernünftige Hilfe.