Wie sich das Schwimmen in einem Fluss oder Teich auf die Gesundheit von Hunden auswirkt
Schwimmen ist eine tolle Abkühlung im Sommer und eine kraftvolle Übung, die gut für die Muskeln, die Gelenke und den allgemeinen Tonus deines Hundes ist. Es ist besonders wichtig für Rassen, die zu Übergewicht neigen oder einen aktiven Lebensstil führen – wie Labradore, Retriever, Collies und Deutsche Schäferhunde. Das Wasser entlastet den Bewegungsapparat, daher wird Schwimmen oft auch für Hunde mit chronischen Gelenkproblemen empfohlen.
Neben den körperlichen Vorteilen wirkt sich das Schwimmen auch positiv auf das emotionale Wohlbefinden aus. Für Hunde, die das Wasser lieben, ist es eine Freude, ein Spiel, eine Befreiung. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle Rassen gut im Wasser zurechtkommen. Rassen wie Bulldoggen, Möpse und Pekinesen haben anatomische Einschränkungen, die es ihnen erschweren, im Wasser zu atmen und sich zu bewegen. Für sie kann das Schwimmen eher ein Risiko als ein Vorteil sein.
Auch die Umweltfaktoren sollten nicht außer Acht gelassen werden. Wenn ein Gewässer verschmutzt ist oder blüht, kann das zu Hautproblemen, Magenverstimmungen oder sogar Vergiftungen führen. Und Flussströmungen oder Tiefen, die schwer einzuschätzen sind, können tödlich sein. Deshalb ist es wichtig, dass du dich im Voraus über das Gewässer informierst, in dem du deinen Hund schwimmen lassen willst.
Worauf du achten musst, damit dein Hund sicher ist
Die Sicherheit deines Hundes beim Schwimmen hat oberste Priorität. Erste Regel: Zwinge deinen Hund niemals ins Wasser. Wenn dein Haustier den Kopf wegdreht, aufgeregt ist oder wegläuft, ist das keine Laune, sondern ein Warnsignal. Der Respekt vor den Grenzen deines Tieres sollte vor dem Wunsch stehen, coole Fotos für Instagram zu machen.
Zweitens: Lass deinen Hund nicht aus großer Höhe ins Wasser springen, vor allem, wenn du den Grund nicht sehen kannst. Das kann zu Verletzungen der Wirbelsäule oder der Pfoten führen. Viele Besitzer unterschätzen die Gefahren – selbst in vertrauten Gewässern können sich die Tiefe und die Bodenbeschaffenheit nach Regen, Strömungen oder menschlichen Aktivitäten ändern.
DieWassertemperatur ist ein weiterer wichtiger Faktor. Wenn das Wasser sehr kalt ist (weniger als +18°C), kann der Körper deines Hundes in einen Schockzustand geraten, vor allem wenn er sich nach dem Laufen aufgewärmt hat. Das ist ein Risiko für das Herz und die allgemeine Gesundheit. Gleichzeitig kann zu warmes, stehendes Wasser auch ein Nährboden für Bakterien und Parasiten sein.
Denk daran: Füttere deinen Hund nie unmittelbar vor dem Schwimmen. Ein voller Magen + Bewegung = ein direkter Weg zu einer Magenüberdehnung, die tödlich ist. Am besten ist es, wenn du deinen Hund mindestens 1-2 Stunden vor oder nach dem Schwimmen fütterst.
Achte auch auf Müdigkeit. Viele Hunde wissen nicht, wie sie von selbst mit dem Spielen aufhören können, und übermäßiges Schwimmen kann den Körper erschöpfen. Wenn der Hund im Wasser schlecht wird, die Aktivität nachlässt oder er versucht, aus dem Wasser zu kommen, ist das ein Signal, die Wassersession zu beenden. Und nach dem Baden ist es immer eine gute Idee, die Haare mit sauberem Wasser abzuspülen, trocken zu tupfen und die Ohren zu kontrollieren – besonders bei Hunden mit Schlappohren, denn Feuchtigkeit in den Ohren ist die perfekte Umgebung für Mittelohrentzündungen.
Das Kalte-Schwanz-Syndrom: Warum es auftritt, Veranlagung des Hundes, wie man helfen kann
Das Kalte-Schwanz-Syndrom, auch bekannt als „Wasserschwanz“, „gebrochener Schwanz“ oder „Schlappschwanz“, ist ein plötzlicher, schmerzhafter Zustand, der bei Hunden am häufigsten nach dem Schwimmen oder dem Aufenthalt in Wind und Kälte auftritt. Die Symptome können dramatisch sein: Der Schwanz hängt herunter, als wäre er „gebrochen“, der Hund kann ihn nicht bewegen, wedelt nicht wie gewohnt und vermeidet es sogar, angefasst zu werden. Gleichzeitig kann das Tier deprimiert sein, Schmerzen haben, wenn es versucht, sich hinzusetzen oder aufzustehen, und manchmal wimmert es.
Warum passiert das? Unter dem Einfluss von Unterkühlung oder übermäßiger Beanspruchung der Muskeln am Schwanzansatz kommt es zu einer Entzündung, ähnlich einem Mikrotrauma. Das passiert am häufigsten bei aktiven, sportlichen Hunden, vor allem bei Retrievern, Pointers, Collies oder Huskys – also bei solchen, die viel schwimmen, rennen oder Wettkämpfe bestreiten.
Was solltest du tun, wenn so etwas passiert? Als Erstes solltest du dem Hund Ruhe gönnen. Sorge für Wärme, schränke die körperliche Aktivität ein und konsultiere, wenn möglich, einen Tierarzt. In den meisten Fällen verschwindet das Syndrom innerhalb weniger Tage ohne Komplikationen, aber du solltest deinen Hund auf keinen Fall zwingen, sich „auszubreiten“, ihn mit dem Schwanz wedeln oder wieder schwimmen zu lassen. Das kann die Entzündung verstärken.
Zur Vorbeugung solltest du eine plötzliche Abkühlung nach aktiven Wasseranwendungen vermeiden. Trockne den Hund immer gut ab, lass ihn nicht für längere Zeit in einem Luftzug oder Wind nass sein und lass ihn nicht in sehr kaltem Wasser schwimmen, vor allem, wenn das Tier bereits einen solchen Vorfall hatte.
Vorsicht für Eigentümer
Wenn du planst, den Sommer aktiv in der Nähe von Gewässern zu verbringen, beginne das Wassertraining schrittweise, mit Respekt und Sanftheit. Zuerst nur Spaziergänge am Wasser, dann Pfötchen geben, dann ein bisschen planschen und nur wenn der Hund Interesse zeigt – mehr erlauben. Verwende Schwimmwesten, wenn der Hund sich im Wasser nicht sicher fühlt oder das Risiko von Strömungen besteht. Und vergiss nicht, dass nach jedem Bad die Fellpflege wichtig ist: Abtrocknen, Haut, Ohren und Pfoten kontrollieren.
Der Sommer ist eine Zeit der Freude. Aber für deinen Hund muss diese Freude sicher und freiwillig sein. Dein Haustier wird dir nicht mit Worten sagen, dass etwas nicht in Ordnung ist – also solltest du als aufmerksamer Besitzer die Augen, Ohren und das Herz deines Schwanzes sein. Liebe, beschütze und lass deinen Hund den Sommer ohne Risiko genießen.