Nach Schutzimpfungen

Nach einer Impfung arbeitet das Immunsystem Ihres Hundes hart und ist sehr geschwächt. Der Körper konzentriert sich darauf, eine Abwehr gegen die mit dem Impfstoff eingebrachten Krankheitserreger aufzubauen, und zu diesem Zeitpunkt kann jede zusätzliche Belastung – der Haut, der Thermoregulation oder des Stresses – diesen Prozess stören. Unmittelbar nach einer Impfung zu baden ist fast so, als würde man jemanden, der gerade etwas Schlimmes erlebt hat, mit kaltem Wasser übergießen. Auch wenn das Wasser warm ist. Die Körpertemperatur ändert sich, die Widerstandskraft gegen Infektionen nimmt ab und selbst eine leichte Unterkühlung oder eine feuchte Umgebung kann Krankheiten Tür und Tor öffnen. Tierärzte raten dazu, Ihren Hund mindestens 7 Tage nach der Impfung nicht zu baden, besser 10 Tage. Besonders vorsichtig sollten Sie bei Welpen sein, deren Immunität sich noch im Aufbau befindet – schon ein Luftzug reicht aus, damit sie sich nach dem Baden eine Erkältung einfangen.

In Zeiten von Stress: wenn die Haut und die Psyche zu verletzlich sind

Ein Umzug, eine neue Person im Haus, ein Gewitter, das Abstillen, fremde Menschen und sogar ein Besuch beim Tierarzt können bei einem Hund zu emotionalem Stress führen. Unter Stress verändert die Haut eines Hundes ihren Tonus: Die Gefäße verengen oder erweitern sich, und dies beeinflusst seine Reaktion auf äußere Reize. Das Waschen von Hunden in diesem Zustand ist ein zusätzlicher Stressfaktor. Selbst der feinfühligste Hundefriseur wird sich nicht wohlfühlen können, wenn der Hund vor Angst zittert oder sich zurückzieht. Außerdem verändert Stress die chemische Zusammensetzung des Talgs, des natürlichen Fettes auf der Haut, und daher kann die Reaktion auf Shampoo unvorhersehbar sein. Das Ergebnis ist eine Reizung, Juckreiz oder sogar ein Ausschlag. Bei der Pflege sollte es nicht um das Abhaken von Kästchen gehen, sondern darum, den Zustand Ihres Haustiers zu respektieren. Wenn Ihr Haustier gestresst ist, ist es besser, das Bad um ein oder zwei Tage zu verschieben und zunächst ein Gefühl der Sicherheit wiederherzustellen.

Bei Hauterkrankungen: wenn „waschen“ nicht „heilen“ bedeutet

Wenn Besitzer Schuppen, Ausschläge oder Rötungen bemerken, denken sie oft sofort: „Ich muss es waschen“. Aber dann können Wasser und Kosmetika alles nur noch schlimmer machen. Bei Dermatitis, Pilzbefall, allergischen Reaktionen oder bakteriellen Läsionen ist die Haut besonders anfällig. Shampoos, selbst therapeutische, sind nur nach tierärztlicher Verschreibung sinnvoll – denn dasselbe Produkt kann bei einem Problem helfen und bei einem anderen Komplikationen verursachen. Und selbst einfaches Wasser kann zu hart sein oder Verunreinigungen enthalten, die die Haut reizen. Außerdem kann das Wasser bei Juckreiz oder offenen Wunden zu starken Beschwerden oder Schmerzen führen. In diesen Fällen ist das Baden nicht der erste Schritt, sondern nur Teil einer umfassenden Behandlung. Und diese sollte nicht mit einem Bad beginnen, sondern mit einer Diagnose.

Fazit

Manchmal ist es besser, die Pfoten mit einem Tuch zu schrubben, als den ganzen Körper mit Risiko zu waschen. Im Zweifelsfall fragen Sie am besten Ihren Hundefriseur oder Tierarzt um Rat. Oder besser noch, vertrauen Sie uns die Pflege an. Wir sehen mehr als nur das Fell, wir lesen den Zustand der Haut, die Stimmung des Tieres und wissen, wann Wasser eine Wohltat ist und wann es eine unnötige Herausforderung darstellt. Und deshalb beginnt jede Pflege bei uns nicht mit einer Dusche, sondern mit einem aufmerksamen Auge und Sorgfalt.