Fast jeder Hundebesitzer hat dieses seltsame, aber amüsante Phänomen schon mindestens einmal beobachtet: Ein Hund kommt zu seinem Lieblingsplatz, dreht sich ein paar Mal herum, schrubbt leicht den Boden – und legt sich erst dann schlafen. Es scheint so, als würde er überprüfen, ob die Decke „gut verlegt“ ist. Aber was steckt wirklich hinter diesem Verhalten? Ist es nur eine Gewohnheit oder ein Überbleibsel wilder Instinkte? Schauen wir uns an, warum sich Hunde so hartnäckig umdrehen, bevor sie kuscheln.

Instinkte aus den Tagen der Wildnis

Dieses Verhalten ist ein tief verwurzelter Instinkt, den unsere Hunde von ihren wilden Vorfahren geerbt haben. In der Natur prüfte das Tier vor dem Hinlegen den Ruheplatz: Es drehte das Gras, schüttelte Insekten ab und stampfte den Untergrund fest, um ihn bequemer und sicherer zu machen. Das Drehen half auch, Schlangen oder andere gefährliche Kreaturen aus dem Gras zu vertreiben. Auch wenn dein Hund jetzt auf einem weichen Bett schläft – sein Gehirn hat immer noch die „Firmware“ dieses Vorfahren, der die Dinge zuerst überprüfen musste.

Temperaturregulierung und Komfort

Runden können ein Versuch sein, die perfekte Pose zu finden oder den Platz ein wenig „vorzubereiten“. Auf einem weichen Teppich oder einer Decke kann ein Hund zum Beispiel versuchen, die Oberfläche unter sich zu rollen und ein „Nest“ zu bauen. An kalten Tagen hält ihn das warm und bei Hitze hilft es ihm, eine kühle Stelle zu finden. Manche Hunde scharren auch mit den Pfoten auf dem Boden herum oder paddeln leicht auf dem Boden herum – das kann ein Versuch sein, eine angenehme Textur zu finden, unnötige Elemente zu entfernen oder sich einfach vor dem Schlafengehen zu entspannen.

Geruchskommunikation und Reviermarkierungen

Ein weiterer interessanter Grund ist, dass Hunde einen Ort mit ihrem Geruch markieren. In den Ballen ihrer Pfoten befinden sich Schweißdrüsen, die einen individuellen Geruch abgeben. Wenn ein Hund am Boden kratzt oder sich herumdreht, hinterlässt er seine „Markierung“ – als ob er sagen wollte: „Das ist mein Platz, ich habe das Sagen.“ Selbst in einem Zuhause ohne andere Tiere behält ein Hund unbewusst sein eigenes Revier bei. Das ist wichtig für ihr Selbstvertrauen und ihr psychologisches Wohlbefinden.

Fazit

Wenn dein Hund vor dem Schlafengehen Kreise zieht, ist das keine dumme Angewohnheit, sondern ein komplexes Verhaltensmuster, das Instinkte, Komfort und Kommunikation miteinander verbindet. Es ist ein Ritual, das ihr hilft, sich sicher zu fühlen, eine bequeme Position zu finden und ihr Revier zu markieren. Obwohl wir die wilden Nächte in den Wäldern längst vergessen haben, gibt es immer noch einen Vorfahren im Hund, der einfach nur dafür sorgen will, dass überall Frieden, Wärme und Ordnung herrscht.