Das Hinken eines Hundes ist nicht immer eine offensichtliche Verletzung. Manchmal hebt ein Hund nur sein Bein leicht an oder verändert seinen Gang für ein paar Sekunden, und das ist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Für Besitzer ist es wichtig, zwischen harmlosen Beschwerden und den Symptomen eines ernsthaften Problems, das eine sofortige Reaktion erfordert, zu unterscheiden.

Mögliche Ursachen für Lahmheit

Es gibt viele Ursachen für Lahmheit bei Hunden, von den einfachsten bis zu den kritischsten. Am häufigsten handelt es sich um mechanische Schäden: Verstauchungen, Prellungen, Schnittwunden, Fremdkörper in den Pfotenballen (z.B. Splitter oder Ährchen), Insektenstiche oder Abschürfungen nach einem zügigen Spaziergang. Aber es gibt auch tiefer liegende Ursachen: Arthritis, Hüft- oder Ellbogendysplasie, Kreuzbandriss, Osteochondrose, neurologische Störungen oder sogar Tumore. Degenerative Gelenkveränderungen sind bei großen Rassen häufig, vor allem im höheren Alter. Bei Welpen kann die Lahmheit mit einer gestörten Knochenentwicklung oder Wachstumsschmerzen zusammenhängen. Manchmal kann ein Hund auch nach einer Impfung oder Injektion hinken, wenn ein Muskel oder Nerv verletzt wurde.

Allmähliches Auftreten vs. plötzlicher Schmerz

Wenn sich die Lahmheit allmählich entwickelt – zum Beispiel, wenn der Hund die Pfote jeden Tag weniger belastet – kann dies auf einen chronischen Prozess hinweisen: Entzündung, Arthritis, Bänderprobleme oder eine degenerative Erkrankung. Wenn der Hund plötzlich aufschreit und beginnt, die Pfote zu beschweren – dann handelt es sich eher um eine akute Verletzung oder einen Fremdkörper. Bei einer allmählichen Lahmheit läuft das Tier in der Regel weiter, aber mit spürbarem Unbehagen, bei einer plötzlichen Lahmheit weigert es sich möglicherweise, sich zu bewegen, versteckt sich, legt sich hin und lässt nicht zu, dass Sie die schmerzhafte Pfote berühren. Die Unterscheidung der Art des Ausbruchs hilft dem Besitzer bei der Orientierung, wie dringend die Reaktion sein sollte.

Diagnose und Behandlung

Als erstes sollten Sie die Pfote sorgfältig auf Kratzer, Schwellungen, Schnitte, Splitter oder entzündete Stellen untersuchen. Wenn visuell alles normal ist, die Lahmheit aber anhält, ist eine tierärztliche Diagnose erforderlich. Dazu gehören in der Regel das Abtasten, die Überprüfung der Beweglichkeit des Gelenks, manchmal Röntgenaufnahmen oder Ultraschall und in komplexen Fällen eine MRT. Die Behandlung hängt von der Diagnose ab und reicht von einfacher Ruhe und topischen Mitteln bis hin zu einer Operation am Gelenk oder einer Operation bei gerissenen Bändern. Oft werden auch entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie, Massagen, orthopädische Einlagen oder sogar Rehabilitationsschwimmen eingesetzt. Im Falle von Arthritis – verschreiben Sie Chondroprotektoren, Gewichtskorrekturen und ein Bewegungsregime. All diese Behandlungen müssen überwacht werden, denn eine unsachgemäße Behandlung wird die Situation nur verschlimmern.

Wann sollten Sie zum Tierarzt gehen?

In folgenden Fällen sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen: die Lahmheit hält länger als 24-48 Stunden an, es gibt Schwellungen oder heiße Stellen an der Pfote, der Hund winselt, lässt sich nicht anfassen, weigert sich zu gehen, aufzustehen oder zu liegen. Es ist auch wichtig zu reagieren, wenn die Lahmheit von Fieber, Appetit- oder Verhaltensänderungen begleitet wird. Wenn Ihr Hund eine Vorgeschichte von Gelenkproblemen hat oder älter ist – zögern Sie auch bei leichten Symptomen nicht. Je früher die Ursache erkannt wird, desto weniger Schmerzen, Kosten und Zeit für die Behandlung. Seien Sie besonders vorsichtig bei Welpen großer Rassen – viele orthopädische Probleme beginnen mit einem leichten Hinken, das oft ignoriert wird.