In der Ukraine gibt es keine eindeutige offizielle „weiße Liste“ exotischer Tiere, die zu Hause gehalten werden dürfen, aber es gibt schwarze Listen, d.h. Arten, die gesetzlich verboten sind. Das sind vor allem Raubtiere, giftige Schlangen, große Papageien und wilde Säugetiere, die im Roten Buch aufgeführt sind oder unter das internationale CITES-Übereinkommen fallen. Viele weniger gefährliche und ungeschützte exotische Tiere sind jedoch erlaubt, solange sie keine Gefahr für Mensch und Natur darstellen. Um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen, muss das Tier von einer zertifizierten Zuchtstätte oder einem offiziellen Verkäufer mit Herkunftsnachweis gekauft werden. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass einige Tierarten zwar nicht ausdrücklich verboten sind, aber eine Genehmigung für die Haltung erfordern können.

Liste der erlaubten exotischen Tiere und was du über sie wissen solltest

Unter den zugelassenen Arten gibt es viele interessante Tiere, die sich für die Heimhaltung eignen, wenn du ihnen die richtigen Bedingungen gibst.

1. Sugar Flyers – kleine Beuteltiere mit großen Augen, ähnlich wie Miniatur-Eichhörnchen. Sie sind sehr niedlich, sozial und nachts aktiv. Sie brauchen einen hohen Käfig mit Ästen, spezielles Futter (Obst, Eiweißfutter) und viel Aufmerksamkeit, da sie unter Einsamkeit leiden.

2. Afrikanische Zwergigel – keine stacheligen Wildigel, sondern Zierigel. Sehr beliebt als erster Exot. Benötigen Wärme (mindestens 22 °C), Ruhe und spezielles Futter, vorzugsweise tierärztlich. Obwohl sie einfach aussehen, können sie aufgrund von Stress leicht krank werden.

3- Achatines sind Riesenschnecken, die in einem Terrarium leben. Sie brauchen Feuchtigkeit, Wärme und Kalzium in ihrer Nahrung. Sie machen keinen Lärm, stinken nicht, sind sogar für Kinder geeignet und können bis zu 10 Jahre alt werden.

4. Reptilien – dazu gehören Königspythons (nicht giftig, ruhig), Bartagamen (eine Eidechsenart, die auf Menschen reagiert), Rotwangenschildkröten. Alle brauchen ultraviolettes Licht, Wärme und die richtige Ernährung. Das Agama zum Beispiel braucht Lebendfutter, während die Schildkröte frisches Wasser und ein großes Aquaterrarium benötigt.

5. Papageien (nicht alle!) – es ist erlaubt, Wellensittiche, Corellas, oft – Jaco zu halten (aber letztere benötigen Dokumente). Vögel brauchen einen großen Käfig, Flüge, Spielzeug und Aufmerksamkeit, denn sie können depressiv werden. Vergiss den Lärm nicht – Papageien sind sehr laut.

6. AmphibienAxolotls sind im Moment ein echter Trend. Sie leben in kühlem Wasser, brauchen keine Heizung, sind aber empfindlich gegenüber Chemikalien im Wasser. Sie fressen Frostfutter, brauchen eine Filteranlage und eine regelmäßige Reinigung des Aquariums.

7. Frettchen dekorativ – intelligent, aktiv, vom Verhalten her sehr ähnlich wie Kätzchen. Sie können in der Wohnung herumlaufen, kauen aber gerne auf Dingen herum. Sie müssen kastriert werden (sonst gibt es einen starken Geruch) und brauchen eine gute Ernährung.

8. Chinchillas sind flauschige Nagetiere mit sehr weichem Fell. Sie vertragen keine Feuchtigkeit, lieben Staubbäder und fressen nur Trockenfutter. Sie brauchen einen geräumigen Käfig, Ruhe und Temperaturkontrolle – sie sind sehr hitzeempfindlich.

9. Spinnenvögel, exotische Insekten (Gottesanbeterinnen, Grillen, Stöcke) – interessant, aber nur für erfahrene und nicht sehr beeinflussbare Menschen. Sie brauchen hohe Luftfeuchtigkeit, Wärme, Lebendfutter (für Spinnen manchmal sogar Mäuse) und natürlich einen separaten Behälter für jede Art.

10. Fische und wirbellose Meerestiere – Meerwasseraquarien mit Korallen, Garnelen und Clownfischen sehen toll aus, sind aber auch die teuerste Kategorie. Du brauchst eine teure Ausrüstung, Salz für das Wasser und stabile Parameter.

Verantwortung des Besitzers: Bedingungen, Pflege und echte Schwierigkeiten

Ein exotisches Tier zu halten, bedeutet vor allem eine große Verantwortung. Auch wenn die Art nicht verboten ist, benötigt fast jeder Exot besondere Haltungsbedingungen, deren Nichtbeachtung zu Krankheiten oder sogar zum Tod des Tieres führen kann. Zum Beispiel beginnt eine Achatina ohne Kalzium ihren eigenen Panzer aufzulösen, und ein Axolotl bekommt in warmem Wasser Hautinfektionen. Die meisten Reptilien und Amphibien brauchen ultraviolettes Licht, um Vitamin D3 zu synthetisieren – ohne es kommt es zu Rachitis. Noch wichtiger ist, dass viele dieser Tiere es nicht vertragen, allein zu sein, oder umgekehrt nicht paarweise leben können – wie z. B. Zuckerflieger, denen nachts langweilig wird, oder Spinnen, die sich gegenseitig auffressen können. Das bedeutet, dass der zukünftige Besitzer die Biologie der Art kennen sollte, bevor er das Tier kauft. Außerdem ist zu bedenken: Exoten sind kein Spielzeug. Man sollte sie nicht auf den Händen herumschleifen oder ihnen in die Augen stupsen. Sie reagieren nicht immer auf einen Menschen wie gewöhnliche Katzen oder Hunde, und bei Stress können sie sich verstecken, ihren Appetit verlieren oder sogar angreifen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die tierärztliche Versorgung. In den meisten Städten der Ukraine ist es ein Problem, einen guten Arzt für einen Papagei, Python oder Igel zu finden. Deshalb kann die Behandlung teuer und nicht immer wirksam sein. Außerdem tragen bestimmte Tiere für Menschen gefährliche Krankheiten in sich: Reptilien sind zum Beispiel häufig Träger von Salmonellen.

Schließlich stellt sich auch die Frage nach der Legalität des Kaufs. Nimm niemals ein exotisches Tier ohne Papiere „aus der Hand“ – es könnte illegal sein, und vor allem weißt du nicht, unter welchen Bedingungen es gelebt hat. Wenn du ein Tier in einem geprüften Zwinger kaufst, handelst du nicht nur im Einklang mit dem Gesetz, sondern unterstützt auch humane Zuchtbedingungen.

Bevor du dich also begeistert auf das Foto eines Frettchens auf Instagram oder einer Schnecke von TikTok stürzt, solltest du hundertmal nachdenken: Bist du bereit, zum Pfleger für ein Wesen aus einer anderen Welt zu werden, mit eigenen Bedürfnissen, Rhythmen und einer zerbrechlichen Psyche? Exoten sind schön, ungewöhnlich und oft sehr interessant, aber nur, wenn man bereit ist, die volle Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen.