Warum läuft ein Hund beim Spaziergang weg?
Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst und dein Haustier wegläuft und ins Ungewisse rennt, bekommst du einen Schauer im Herzen. Du solltest aber nicht wütend werden, sondern versuchen zu verstehen, warum das passiert. Oft laufen Hunde nicht aus Wut weg, sondern aufgrund von Instinkten. Jemand hat einen Jagdtrieb – er hat eine Katze, einen Vogel oder auch nur ein Rascheln im Gebüsch gesehen und kann sich nicht mehr beherrschen. Andere hingegen rennen aus Angst weg: Donner, ein lautes Motorrad, Feuerwerk, ein unerwarteter Windstoß – all das kann den Hund in Panik weglaufen lassen.
Es gibt Hunde, die einfach aus Neugier weglaufen – die Welt um sie herum erscheint ihnen als grenzenloses Abenteuer. Wenn es nicht genug Kontakt oder Zuneigung zwischen dem Hund und seinem Besitzer gibt, sieht er keinen Sinn darin, viel mit seinem Besitzer zu rechnen. Und es gibt Zeiten, in denen ein Hund einfach nicht genug Bewegung bekommt – körperlich oder geistig – und versucht, dies durch Weglaufen zu kompensieren. Ein nicht weniger wichtiger Grund ist die fehlende Grunderziehung: Niemand hat dem Hund erklärt, dass „Komm zu mir“ nicht nur ein Geräusch, sondern ein unbedingter Befehl ist.
Was man nicht tun sollte: typische Fehler von Besitzern
In der Verzweiflung nach einem erneuten Ausbruch handeln wir oft nach Gefühl. Wir schreien, rennen hinterher, schimpfen, bestrafen, bis der Hund nicht mehr zurückkommt. Aber genau das ist die Hauptfalle. Wenn du deinen Hund schimpfst, nachdem er zurückgekommen ist, wird er sich merken, dass es gefährlich ist, zurückzukommen. Beim nächsten Mal wird er zögern, weil er Angst vor der Bestrafung hat.
Ein weiterer Fehler ist das Jagen. Das ist für viele Hunde ein lustiges Spiel, und je schneller du sie mit einem Wutanfall jagst, desto mehr Spaß hat sie. Die Initiative ist verloren. Es ist auch gefährlich, schlechte Karabinerhaken oder schwache Leinen zu verwenden oder die Situation nicht auf Gefahren zu überprüfen.
Am schlimmsten ist es, davon auszugehen, dass der Hund es „selbst verschuldet“ hat. Die Verantwortung liegt beim Menschen. Denn es liegt an uns, wie gut unser Haustier die Welt versteht und sich in ihr verhält.
Wie du deinem Hund beibringst, nicht wegzulaufen – eine Schritt-für-Schritt-Lösung
Fang ganz einfach an – in einem umzäunten, sicheren Bereich, z. B. einem Hof oder einem leeren Grundstück. Keine Leine, aber volle Aufmerksamkeit auf dich. Rufe deinen Hund beim Namen, rufe ihn liebevoll. Sobald du dich ihm näherst – sofort Lob, Leckerlis, Freude. Es ist ein Spiel, ein Kontakt, eine Bindung.
Das Kommando „Komm zu mir“ sollte sanft und mit Gefühl wiederholt werden. Nicht als Befehl, sondern als Aufforderung. Am Anfang alle paar Meter. Dann – wenn etwas sie ablenkt. Gehe allmählich zu einer langen Leine über – 10-15 Meter. Das gibt ihr Freiheit, aber die Kontrolle bleibt in deinen Händen.
Ein Verfolgungsspiel ist ideal. Du jagst nicht den Hund, sondern er jagt dich. Du rennst ein bisschen, bleibst stehen und rufst. Und zwar jedes Mal: „Wie clever du bist, wie gut du bist!“, Leckerlis, Umarmungen, Freude.
Und es ist auch wichtig: Heirate nicht wegen des Ergebnisses. Selbst 10 gute Sekunden sind schon ein Sieg. Überstürze nichts. Dränge nicht. Deine Stabilität und Beständigkeit ist die beste Grundlage für Gehorsam.
Denk daran: Der Hund kehrt zu dem zurück, den er liebt, nicht zu dem, den er fürchtet.
Wenn du professionelle Hilfe brauchst
Wenn dein Hund ständig wegläuft, auf nichts reagiert, Panik oder Aggression zeigt – ist das bereits ein Signal. In solchen Fällen ist es besser, nicht zu raten, sondern sich an einen Profi zu wenden.
Der Kynologe wird die wahre Ursache erkennen und einen individuellen Trainingsplan erstellen. Ein Zoopsychologe hilft, wenn der Hund Ängste, Unruhe oder tiefgreifende Verhaltensprobleme hat.
Das ist keine Schwäche – es ist eine Verantwortung. Denn das Wichtigste ist nicht der Gehorsam, sondern die Sicherheit. Und die muss gemeinsam aufgebaut werden.