Hunde begleiten den Menschen schon seit Tausenden von Jahren und die Frage, welche Rasse die älteste ist, hat Wissenschaftler und Kynologen schon immer beschäftigt. Dank neuer archäogenetischer Forschungen konnte mit hoher Genauigkeit festgestellt werden, dass der älteste aller bekannten Hunde der grönländische Schlittenhund, bekannt als Qimmeq, ist. Diese Entdeckung ist zu einer echten Sensation in der Welt der Wissenschaft geworden, denn sie wirft nicht nur Licht auf die Geschichte der Hunde, sondern hilft auch zu verstehen, wie eng sie mit dem Leben der alten Völker verbunden waren.
Der Ursprung des grönländischen Schlittenhundes
Der Grönland-Schlittenhund entstand in den Gebieten Nordeurasiens und der Arktis vor etwa 9.500 Jahren. Seine Vorfahren lebten in der Nähe von Menschen, die die rauen Regionen Sibiriens und Grönlands besiedelten, und schon damals wurden sie für den Transport von Waren auf Schlitten eingesetzt, halfen bei der Jagd und bewachten Behausungen. Diese Rasse hat sich ein einzigartiges genetisches Erbe bewahrt: Wissenschaftler haben bewiesen, dass sie sich seit Tausenden von Jahren fast nicht mit anderen Hunden oder Wölfen vermischt hat. Aufgrund dieser Isolation gilt der Qimmeq als eine der reinsten Rassen der Welt.

Wissenschaftliche Forschung
Ein Team von Genetikern analysierte Dutzende von DNA-Proben sowohl von modernen Grönlandhunden als auch von alten Überresten, die im Permafrostboden gefunden wurden. Die Ergebnisse bestätigten die einzigartige Stabilität der Rasse, die seit der Steinzeit fast unverändert geblieben ist. So konnten die Wissenschaftler feststellen, dass der grönländische Schlittenhund die älteste bekannte Rasse ist, die bis in unsere Zeit überlebt hat.
Diese Hunde waren unentbehrliche Begleiter der Inuit und halfen ihnen, unter extrem harten klimatischen Bedingungen zu überleben. Sie zogen schwere Schlitten, hielten der bitteren Kälte stand und wurden zusammen mit den Menschen Teil der großen Geschichte der Arktiserkundung. Für die Inuit-Kultur ist der Qimmeq ein echtes Symbol für Stärke, Ausdauer und gegenseitige Unterstützung zwischen Mensch und Hund.
Andere alte Rassen
Obwohl der Grönlandschlittenhund offiziell als die älteste Rasse anerkannt ist, gibt es noch andere alte Vertreter auf der Welt. Dazu gehören der Saluki, der auf den Flachreliefs im alten Ägypten abgebildet ist, und der kretische Hund, der seit der minoischen Zivilisation bekannt ist. Ihre Ursprünge sind jedoch erst seit ein paar Jahrtausenden bekannt, während die Geschichte des grönländischen Schlittenhundes noch weiter zurückreicht.
Zeitgenössische Herausforderungen
Die Population der grönländischen Schlittenhunde ist im 21. Jahrhundert rapide zurückgegangen. Wo einst mehr als 25.000 von ihnen lebten, gibt es heute nur noch etwa 13.000. Dies ist auf den globalen Klimawandel, die Verstädterung und den Verlust der Schlittenhundetraditionen zurückzuführen. Deshalb ist die Erhaltung dieser Rasse bereits zu einer Frage des kulturellen Erbes für die gesamte Menschheit geworden.
Die Entdeckung der ältesten Hunderasse war ein wichtiger Schritt in der Erforschung der Geschichte der Tierdomestikation. Der grönländische Schlittenhund ist ein lebendiger Zeuge dafür, dass Mensch und Hund seit Jahrtausenden Seite an Seite unterwegs sind und die rauen Herausforderungen der Natur überwinden.


