Wenn ein Baby in die Familie kommt, ändert sich alles – der Lebensrhythmus, die emotionale Atmosphäre, die täglichen Gewohnheiten. Aber nicht nur Mama und Papa spüren diese Veränderungen – auch die Haustiere, insbesondere Hunde, erleben Stress. Und sehr oft – Eifersucht. Viele Besitzer rechnen nicht damit, dass ihr treuer Hund mit Abneigung oder Misstrauen auf das Baby reagieren könnte, da er zuvor anhänglich, gehorsam und immer in der Nähe war. Aber das Verhalten eines Hundes ist ein Spiegel unserer Aufmerksamkeit. Und wenn diese plötzlich verschwindet, kann der Hund um sie kämpfen, so gut er kann.

Warum ist ein Hund eifersüchtig?

Eifersucht ist keine Laune oder ‚Eifersucht‘ wie beim Menschen. Für einen Hund ist es eine emotionale Reaktion auf eine Veränderung der Hierarchie oder der Lebensbedingungen. Mit der Ankunft eines Kindes verliert das Tier plötzlich seine gewohnte Dosis an Aufmerksamkeit, Zuneigung, Spiel und Spaziergängen. Was einst „nur ihm“ gehörte – Ihre Hände, die Couch, Ihre Stimme – gehört nun jemand anderem. Darüber hinaus kann der Hund das Kind als Bedrohung wahrnehmen – lautes Weinen, ungewohnter Geruch, Störung der Ruhe, Bruch der Stille. Wenn der Hund sich bisher als das „Baby in der Familie“ betrachtet hat, ist der Rollentausch für ihn besonders schwierig. Selbst freundliche und ruhige Tiere können Eifersucht zeigen, vor allem wenn die Aufmerksamkeit des Besitzers abrupt gewechselt wird.

Wie sich Eifersucht manifestiert

Die Symptome der Eifersucht können sehr unterschiedlich sein und sind nicht immer offensichtlich. Bei manchen Menschen ist es ein demonstratives Verhalten: der Hund fängt an zu winseln, setzt sich zwischen Sie und das Kind, bringt Spielzeug, fordert Aufmerksamkeit. Bei anderen ist es das Gegenteil: Er zieht sich zurück, ignoriert Befehle, ist lethargisch. Oft bemerken die Besitzer, dass der Hund beginnt, „das Gegenteil“ zu tun: er kaut auf den Sachen der Kinder herum, kümmert sich an unpassenden Orten um ihre Bedürfnisse oder wird wütend, wenn sie das Kind auf den Arm nehmen. In noch besorgniserregenderen Fällen kann der Hund aggressiv werden, knurren und sogar versuchen, das Kind oder die Person, die mit ihm interagiert, zu beißen. Dies ist ein Zeichen für ernsthafte Spannungen, die eine sofortige Reaktion erfordern.

Wie kann man einem Hund helfen, ein Kind zu akzeptieren?

Um Eifersucht zu vermeiden oder zu verringern, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Hund zeigen, dass er kein Accessoire ist. Ihre Liebe ist immer noch da – sie muss nur mehr geteilt werden. Es liegt an Ihnen, Ihrem Hund beizubringen, dass ein Baby keine Strafe ist, sondern eine neue Erfahrung, in der er seinen Platz hat.

Das Wichtigste ist Aufmerksamkeit. Sie müssen nicht zu langen Spaziergängen und stundenlangem Spielen zurückkehren (was mit einem Säugling oft unmöglich ist), aber 10-15 Minuten bewusster Kontakt pro Tag sind ein Muss. Ein Blick, ein Wort, eine Berührung, ein Spiel – all das sagt dem Hund: „Du bist mir immer noch wichtig“. Es ist wünschenswert, dass sich diese Momente nicht mit der Interaktionszeit mit dem Baby überschneiden, damit der Hund „Liebe“ nicht mit „Wettbewerb“ assoziiert.

Ein weiterer Schlüssel ist die schrittweise Einführung des Kindes. Lassen Sie den Hund nicht gleich zu nahe herankommen, sondern lassen Sie ihn die Sachen des Babys riechen, seine Stimme hören und sich an seinen Geruch gewöhnen. Bitte tun Sie dies in aller Ruhe und ohne Nervosität und ermutigen Sie jede ruhige Reaktion mit einem freundlichen Wort oder einem Leckerli. Der Hund muss verstehen, dass das Baby eine Quelle des Guten ist und nicht ein Grund für Angst oder Anspannung.

Es ist sehr effektiv, für den Hund eine ’seine Zone‘ zu schaffen – eine Ecke, in der sich das Kind niemals aufhält. Das kann ein Versteck sein, ein Platz zum Schlafen, ein Ort zum Ausruhen. Auf diese Weise signalisieren Sie: Sie haben einen sicheren Ort, an dem Sie niemand stört.

Und das Wichtigste: Bitte bestrafen Sie Ihren Hund nicht für seine Eifersucht, schimpfen Sie nicht, schreien Sie nicht. Bestrafung wird die Angst nur verschlimmern und die Aggression verstärken. Achten Sie stattdessen auf positive Momente: wenn der Hund sich vor dem Kind ruhig verhält, die Schreie des Kindes ignoriert, die Kommunikation mit dem Kind nicht stört – loben Sie, geben Sie Leckerlis. Mit Freundlichkeit verstärktes Verhalten wird verstärkt und wiederholt.

Bringen Sie dem Hund bei, dass das Kind kein Rivale ist, sondern ein neues Mitglied des „Rudels“, mit dem er sich anfreunden, eng zusammenleben und Liebe teilen soll.

Schlussfolgerungen

Die Ankunft eines Kindes ist ein Glücksfall für die Familie und auch eine Prüfung für das Tier. Die Eifersucht des Hundes ist eine natürliche Reaktion, die ihn nicht ’schlecht‘ oder ‚gefährlich‘ macht. Es ist einfach ein Signal, dass auch sie gehört, beachtet und geliebt werden möchte. Ihre Aufgabe ist es, ihr zu helfen, diese Phase ohne Stress zu überstehen. Mit Ausgeglichenheit, Zeit und dem Erlernen neuer Lebensregeln können Sie eine starke Harmonie zwischen Ihrem Kind und Ihrem Hund schaffen – eine Harmonie, die die Grundlage für eine echte, lebenslange Freundschaft sein wird.