Jeder Hundebesitzer sollte auf jede Notsituation vorbereitet sein. Obwohl wir früher dachten, dass ernste Dinge nur in Filmen oder in den Nachrichten passieren können, kann in der Realität selbst das alltäglichste Ereignis – zum Beispiel, wenn ein Hund an einem Stück Futter oder einem Spielzeug erstickt – eine echte Tortur sein. Deshalb muss jeder Hundebesitzer wissen, wie er sich in solchen Momenten verhalten muss, um sein Tier zu retten und Panik zu vermeiden.

Wie man erkennt, dass der Hund sich verschluckt hat

Die ersten Anzeichen sind sofort sichtbar. Das Tier beginnt zu husten, zu keuchen, abrupt zu erbrechen oder reibt sich die Schnauze mit den Pfoten. Die Atmung wird schwer, es kann Schaum geben, und manchmal versucht es sogar, wegzulaufen oder auf die Seite zu fallen. Wenn der Fremdkörper tief im Rachen sitzt, kann der Hund keuchen und hecheln – dann musst du sofort handeln.

Das Erste, was du tun solltest, ist

  1. Bleib ruhig. Deine Panik wird den Hund nur noch mehr erschrecken.

  2. Beurteile die Situation. Wenn das Tier hustet, aber atmet, musst du nicht sofort eingreifen. Das Husten kann ihm helfen, den Gegenstand selbst herauszubekommen.

  3. Wenn das Atmen schwierig ist und keine Luft aus dem Maul kommt – greife ein.

So hilfst du deinem Hund

📍 Wenn der Gegenstand sichtbar ist:
Öffne das Maul, aber vorsichtig – der Hund könnte aus Angst beißen. Wenn du einen Fremdkörper siehst (z. B. einen Knochen, ein Stück Spielzeug oder Futter), versuche, ihn vorsichtig mit deinen Fingern oder einer Pinzette herauszuziehen. Drücke ihn nicht tiefer hinein!

📍 Wenn der Gegenstand außer Sichtweite oder tief ist:
Stell dich hinter den Hund und spreize den Hund unter dem Brustkorb. Drücke mehrmals kräftig unter den Rippen nach vorne und nach oben – das ist eine Variante der Heimlich-Technik für Hunde. Bei kleinen Rassen drückst du kurz, aber häufig; bei großen Rassen drückst du tiefer und langsamer.
Wenn der Fremdkörper versagt, hebe die Hinterbeine des Hundes sanft an (so dass der Kopf tiefer liegt) und klopfe mit der Handfläche vorsichtig zwischen die Schulterblätter. Manchmal reicht das schon aus, damit der Fremdkörper herauskommt.

📍 Nachdem du die Atemwege freigemacht hast:
Stelle sicher, dass die Atmung wiederhergestellt ist. Wenn der Hund schwer atmet, keucht oder lethargisch bleibt, bring ihn sofort zum Tierarzt. Auch nach einer erfolgreichen Rettung kann die Rachenschleimhaut traumatisiert sein und die Reizung kann in der Lunge zurückbleiben.

Was man nicht tun sollte

🚫 Drücke den Gegenstand nicht tiefer – das macht alles nur noch schlimmer.
🚫 Schüttle deinen Hund nicht am Hals oder an den Pfoten.
🚫 Versuche nicht, Wasser zu geben – das kann die Atemwege komplett blockieren.

So verhinderst du, dass dies passiert

  • Lass deinen Hund beim Füttern nicht allein, besonders wenn er schnell frisst.

  • Gib keine Röhrenknochen oder kleine Gegenstände, die verschluckt werden können.

  • Wähle Spielzeuge, die genau die richtige Größe haben, damit sie nicht ganz ins Maul gesteckt werden können.

  • Wenn der Hund dazu neigt, alles zu verschlucken – lohnt es sich, verlangsamende Näpfe oder spezielle Futter-Labyrinthe zu verwenden.

Wenn du auf einen Tierarzt nicht verzichten kannst

Auch wenn du dir selbst helfen konntest, ist ein Besuch in der Klinik Pflicht. Der Arzt wird nach Kratzern im Rachen, Entzündungen oder Partikeln in der Luftröhre suchen. In manchen Fällen sind Röntgenaufnahmen oder eine kurze Narkose nötig, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.


Hunde sind wie Kinder: wissbegierig, schnell und oft furchtlos. Und es ist die Aufmerksamkeit des Besitzers, die über ihre Sicherheit entscheidet. Wenn du weißt, was zu tun ist, wenn ein Hund erstickt, kannst du Panik vermeiden und das Leben deines Tieres retten.

Alle Informationen in diesem Artikel beruhen auf tierärztlichen Empfehlungen und Standards der Ersten Hilfe für Tiere. Aber natürlich ist es am besten, wenn du dich nicht auf das Wissen in diesem Artikel beschränkst, sondern dich an Fachleute wendest, um mehr zu erfahren.