Anweisungen für Besitzer, die bereit sind, ein Leben zu retten
Manchmal bringt uns das Leben in Situationen, in denen nur wir selbst unserem Haustier helfen können. In einer großen Stadt kannst du schnell einen Tierarzt anrufen oder in eine 24-Stunden-Klinik kommen. Aber was ist zu tun, wenn du in einem kleinen Dorf oder einer Stadt wohnst, wo der Tierarzt nur einmal pro Woche kommt? Oder wenn nachts etwas passiert, wenn alle Türen geschlossen sind und es auf Minuten ankommt? Der Hund wurde auf einem Spaziergang vergiftet, er wurde von einer Zecke gebissen – und es besteht die Gefahr von Piroplasmose, oder es ist einfach notwendig, eine Spritze zu geben, die vom Arzt verschrieben wurde, aber der Besuch wird verschoben. In solchen Fällen sollte der Besitzer wissen, wie man die Injektion richtig verabreicht – ohne Angst, ohne Schaden, mit Respekt vor dem Leben des Tieres.
Hier erfährst du, wie du es richtig und sicher machst:
1. Vorbereitungen für die Injektion: Psychologie, Sicherheit, Sterilität
Zuallererst – beruhige dich. Hunde spüren menschliche Emotionen sehr gut, und wenn du nervös bist, verkrampft sich das Tier noch mehr. Bereite alles im Voraus vor: Spritze mit angemessenem Volumen, Ampulle mit Medikament, Taschentücher oder saugfähige Watte mit Alkohol, Einweghandschuhe. Wenn die Ampulle aus Glas ist – öffne sie vorsichtig, am besten durch ein Handtuch oder mit einer Glasfeile, um Verletzungen zu vermeiden.
Das Medikament sollte Zimmertemperatur haben. Wenn es aus dem Kühlschrank kommt, halte die Ampulle ein paar Minuten lang in den Handflächen.
Danach:
wasche dir gründlich die Hände und ziehe Handschuhe an;
Ziehe das Medikament in die Spritze und vergewissere dich, dass keine Luftblasen vorhanden sind (falls doch, klopfe vorsichtig auf die Spritze und drücke sie heraus);
Wähle die Injektionsstelle aus: meistens ist es der Widerrist oder der Oberschenkel.
Der Widerrist ist der Bereich zwischen den Schulterblättern, wo es weniger empfindliche Nerven gibt. Er ist ideal für subkutane Injektionen. Der Oberschenkel ist für intramuskuläre Injektionen geeignet.
2. Wie man einem Hund eine Spritze in den Widerrist gibt (subkutane Injektion)
Bitte jemanden, den Hund zu halten, wenn er unruhig ist. Ein kleiner Hund kann in ein Handtuch gewickelt werden, so dass nur der Widerrist frei liegt.
Weiter:
Tupfe die Injektionsstelle mit Alkohol ab;
Hebe die Haut mit deinem Zeigefinger und Daumen an, um ein „Zelt“ zu bilden;
Halte die Spritze parallel zum Körper des Hundes, in einem Winkel von etwa 45 Grad;
Stecke die Nadel vorsichtig etwa 1-2 cm tief in das „Zelt“, nicht hindurch;
Spritze das Medikament langsam ein – keine plötzlichen Bewegungen;
Ziehe die Nadel heraus und drücke die Stelle mit saugfähiger Baumwolle und Alkohol aus.
Nach der Injektion kann der Hund ein wenig winseln oder sich an der Injektionsstelle kratzen – das ist normal. Wenn das Medikament ölig oder kalt war, kann sich ein Klumpen bilden – dieser wird sich auflösen.
3. Wie man einem Hund eine intramuskuläre Injektion in den Oberschenkel gibt
Diese Option ist etwas komplizierter, aber manchmal notwendig, vor allem, wenn das Medikament nicht subkutan injiziert werden kann. Wähle den äußeren Teil des hinteren Oberschenkels. Dort gibt es genug Muskeln, damit die Injektion sicher ist.
Achte darauf, dass der Hund steht oder auf der Seite liegt;
desinfiziere die Stelle;
Halte die Spritze senkrecht zur Haut (90 Grad);
Stecke die Nadel tiefer als bei einer Injektionsspritze – bis zur Hälfte oder etwas mehr;
injiziere das Medikament langsam;
Nach der Injektion massierst du die Injektionsstelle sanft, damit keine Verhärtung entsteht.
Injiziere nicht zweimal hintereinander in dieselbe Stelle. Und injiziere keine großen Mengen intramuskulär: Wenn 5 ml verschrieben werden, ist es besser, sie auf 2 verschiedene Schenkel à 2,5 ml aufzuteilen.
Fazit
Zu wissen, wie man einem Hund eine Spritze gibt, ist keine „medizinische Fähigkeit“, sondern eine grundlegende Fähigkeit für einen verantwortungsvollen Besitzer. Es ist nicht beängstigend, wenn du ruhig, vorsichtig und mit Liebe zum Tier an die Sache herangehst. Aber vergiss nicht: Eine Spritze ist kein Ersatz für einen Besuch beim Tierarzt, sondern nur ein Hilfsmittel, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Und das Beste, was du tun kannst, ist, im Voraus zu lernen, wie man es macht, nicht in einem Moment der Panik.